Ich bin nicht sicher, ob ich Robert Musil richtig verstehe. Sicher bin ich mir nur: Alles außer solch einem Sommer wäre jetzt gut.
Deutsche Iro:nie
Voll ironisch, ne
Das Problem mit Ironie in Deutschland: die meisten erklären danach, etwas sei ironisch.
Und nein: war es nicht.
Fragen, die man niemals hört
„Ist ein Bestatter im Saal?“
(Frage, die ich öfter höre: „Clown gefrühstückt?“)
Kaffeehaus-Gebote
Merke: Wer im Kaffeehaus sitzt, sollte nicht mit Zuckerwürfeln werfen!
(Sonst ist keiner mehr für den Mokka da.)
System ppöse!
Wenn der WDR die Story-Folge Kritisch Reisen: Das System Airbnb – Im Bett mit dem Supervermieter so ankündigt:
Der Film zeigt, wie (…) so genannte Supervermieter (…) große Summen kassieren.
muß ich doch schmunzeln. Kapitalismus nicht verstanden?
Mit Musik geht alles besser …
Die Sonderausgabe des SWR2-Magazins „Lesenswert“ zum Bachmann-Preis bietet knallharte Literatur-Kost:
15 Sekunden Moderation
Musik
70 Sekunden Moderation
Musik
Geh, bitte, das braucht ’s wirklich nicht …
Ach, es ist Fußball-WM?
Interessant: Das wirkliche Interesse am Fußball-Sport zeigt sich, wenn ein Nationalteam an einer WM nicht teilnimmt oder frühzeitigst ausscheidet.
Framing wirkt
Mathis Huber, Intendant der styriarte, war am 20. Juni 2018 im ORF zu Gast und dachte sich wohl nix dabei:
„Die ganze Flüchtlingsüberschwemmung in Europa, die hat es vor zehn Jahren in dem Sinn ja noch gar nicht gegeben …“
(ca. 19:33 Uhr)
Er fährt dann fort mit den positiven Aspekten, die in Begegnungen mit dem und der Neugier auf die Fremden liegen.
Da zeigt sich, wie das rechte Framing bestens wirkt.
hoffnungslos
Großartige Argumentationsstrategie:
„Du, Dein Verhalten schadet Deinem Gegenüber.“
„Aber ich meine es doch gar nicht so!“
„Es schadet Deinem Gegenüber trotzdem.“
„Aber ich meine es doch gar nicht so!!!“
Eine kleine Anmaßung? Nachdenken hilft!
„Eine kleine Anmaßung“ wollte ich, wie gewohnt zu schnell denkend, der Zeile „ein russischer Autor verweigert sich der WM“ unterstellen. Weil das Wort „Verweigerung“ ja ausdrückt, daß eine Fußball-WM quasi naturgemäß unbedingt wahrgenommen zu werden habe. Und Menschen sich nicht einfach nur so nicht dafür interessieren könnten.
Aber natürlich ist dieser konkrete Fall dann doch korrekt wiedergegeben, da sich Viktor Jerofejew, wie er in der WELT schreibt (Paywall) keines der Spiele anschaut, weil in Rußland Fußball als Machtausdruck gilt.
Was lernen wir daraus: Vor jedem Blogbeitrag erst einmal eine Schale Kaffee trinken und dabei in Ruhe nachdenken.